1. Die Verbrechen der Anderen
(journalist.de, Sonja Peteranderl)
Sonja Peteranderl schreibt, dass Medien oft voreingenommen über Kriminalität berichten, Polizeimeldungen ungeprüft übernehmen und Tätergruppen ungleich darstellen. Insbesondere Menschen mit Migrationsgeschichte würden dabei häufiger stigmatisiert. Am Beispiel der tödlichen Polizeischüsse auf Lorenz A. in Oldenburg zeige sich, wie rassistische Narrative durch unkritischen Journalismus verstärkt werden können.
Weiterer Lesetipp: “Dieser journalist-Leitfaden zeigt Ansätze auf, wie Medien ihre Berichterstattung verbessern können”: Ein Leitfaden zur Polizei- und Kriminalitätsberichterstattung (journalist.de, Sonja Peteranderl).
2. Ins rechte Licht gerückt
(taz.de, Timo Büchner)
Unter dem Deckmantel von Kunst und Kultur inszeniere das selbsternannte “Filmkunstkollektiv” die Identitäre Bewegung und rechtsextreme Akteure wie Björn Höcke. Trotz behaupteter Unabhängigkeit bestünden enge personelle und organisatorische Verflechtungen mit dem rechten Spektrum. Die mediale Selbstdarstellung diene dabei nicht nur der Idealisierung, sondern auch der politischen Vernetzung und der Finanzierung durch das extrem rechte Milieu.
3. Käufliche Berichte im Privat-TV: Wo Werbung nicht gekennzeichnet wird
(kobuk.at, Michael Suntinger)
Wie Michael Suntinger bei “Kobuk” berichtet, senden einige österreichische Privatsender wie KurierTV, KroneTV und Oe24TV regelmäßig bezahlte Beiträge, ohne diese, wie eigentlich vorgeschrieben, klar als Werbung zu kennzeichnen. “Kobuk” habe diesbezüglich bei den Sendern nachgefragt. Von echtem Problembewusstsein sei dort jedoch wenig zu spüren, so Suntinger: “Die (ausbleibenden) Rückmeldungen zeigen, dass Transparenz offenbar keinen großen Stellenwert bei den Betroffenen zu haben scheint. Solange sich das nicht ändert, werden wir nie wirklich wissen, ob wir in Österreichs privaten Spartensendern gerade Werbung oder unabhängigen Journalismus sehen.”
4. Das Töten von Journalist*innen muss aufhören
(freischreiber.de)
Der Berufsverband Freischreiber, der freie Journalistinnen und Journalisten vertritt, schließt sich den Forderungen von Associated Press, Agence France-Presse, BBC News und Reuters bezüglich der Situation von Medienschaffenden in Gaza an. Elisa Kautzky, Vorstandsmitglied bei Freischreiber, sagt: “Was in Gaza geschieht, betrifft uns alle. Wenn die Pressefreiheit leidet und das ohne Konsequenzen bleibt, hat das auch Auswirkungen auf Freie. Noch nie wurden zu Beginn eines Krieges so viele Journalist*innen getötet wie in diesem. Viele von ihnen waren freie, lokale Reporter*innen.”
5. Konsumfragen, ungelöst – Frauen und True Crime
(54books.de, Sandra Beck)
Sandra Beck analysiert, warum sich besonders viele Frauen für True-Crime-Formate begeistern. Sie stellt infrage, dass diese Faszination als Schutzmechanismus, Eskapismus oder Ausdruck gesellschaftlicher Ohnmacht zu verstehen ist. Studien und Stimmen aus der Popkultur würden laut Beck darauf hindeuten, dass True Crime oft nicht als gezielte Selbstverteidigungsschulung, sondern als Hintergrundrauschen im Alltag konsumiert wird. Sie fordert deshalb, nicht den Medienkonsum von Frauen zu problematisieren, sondern die realen Gewaltverhältnisse.
6. Trump fordert schnelle Aussage von Murdoch im Epstein-Verleumdungsprozess
(spiegel.de)
Laut US-Medien fordert Präsident Donald Trump im Epstein-Verleumdungsprozess eine zügige Aussage von Medienmogul Rupert Murdoch. Zu dessen Medienimperium gehört das “Wall Street Journal”, gegen das sich Trumps Klage richtet. Der 94-jährige Murdoch könnte womöglich zu krank oder bereits verstorben sein, bevor es zur Verhandlung kommt. Pikant dabei: Murdochs Imperium, allen voran Fox News, stand Trump lange nahe und trug maßgeblich zu dessen politischem Aufstieg bei.